Alfred-Jacobi-Preis 2022: Platz 2 für Tischlerei Fuhrmann aus Marienmünster für „Nachhaltigkeit und Umweltschutz“
Innovative Tischlereien punkten beim Thema „Nachhaltigkeit und Umweltschutz“
In diesem Jahr stand der Alfred-Jacobi-Preis unter dem Motto „Alle Zeichen auf Grün – Nachhaltigkeit und Umweltschutz“. Im Rahmen des „Treffpunktes Tischler“ in Bochum Mitte September wurde der Preis in zwei Kategorien verliehen: einmal für Betriebe bis neun Mitarbeitende und einmal für Betriebe ab zehn Mitarbeitende. Am meisten überzeugen konnten am Ende die Tischlerei Beule aus Brilon in der ersten und die Tischlerei Röwekamp & Stumpe aus Telgte in der zweiten Kategorie.
Überzeugende Wettbewerbsbeiträge
Durch die Verarbeitung des Rohstoffes Holz ist das Tischlerhandwerk von jeher ein naturverbundenes Handwerk. In Zeiten, in denen Klimaschutz, nachhaltiges Denken und ressourcenschonendes Handeln wie kaum ein anderes Thema die Menschen bewegt, möchten auch viele Betriebe in diesen Bereichen zusätzliche Zeichen setzen. Insgesamt hatten sich rund 20 Betriebe für den diesjährigen Innovationspreis beworben. „Wir haben von den Tischlereien sehr starke und überzeugende Beiträge erhalten“, sagt Dr. Johann Quatmann, Hauptgeschäfts-führer von Tischler NRW. „Das hat uns die Entscheidung in der Jury nicht leicht gemacht.“
Holz aus der Region
Vom „Einzelkämpfer“ zu einem heute vierköpfigen Team: Als Stefan Beule vor einigen Jahren den Schritt gewagt hat, seine Selbständigkeit auf neue Füße zu stellen und seinen Betrieb zu vergrößern, stand vor allem der Gedanke der Nachhaltigkeit im Vordergrund. Auf ihr fußt das gesamte Geschäftsmodell und die Ausrichtung des Betriebes. So ist es beispielsweise sein fest erklärtes Ziel, ausschließlich mit Holz aus der Region zu arbeiten – aufgeschnitten im eigenen mobilen Sägewerk. Außerdem möchte er Möbel so gestalten und bauen, dass sie möglichst langlebig – idealerweise generationenübergreifend – sind. Zur nachhaltigen, ökologischen Produktion gehören außerdem die Nutzung von Ökostrom, das Heizen mit Holzresten und die Veredelung mit umweltfreundlichen Wasserlacken und Wachsen. Darüber hinaus möchte der Betrieb als „Persönlichkeitsschmiede“ die Stärken und Talente im Team sowie das Gemeinschaftsgefühl fördern. Für diesen ganzheitlichen Ansatz in Sachen Nachhaltigkeit und die konsequente Ausrichtung des jungen Teams zeichnete die Jury die Tischlerei Beule aus Brilon mit dem ersten Preis in der Kategorie „Betriebe bis neun Mitarbeitende“ aus. Den zweiten Platz in dieser Kategorie teilen sich die Tischlerei Fuhrmann aus Marienmünster und die Schreinerei Hampel aus Bonn. In beiden Betrieben gehören die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit sowie umweltverträgliche Materialien und Produktionsweisen seit Jahrzehnten zum Arbeitsalltag.
Leitbild im Sinne der Nachhaltigkeit
Jede unternehmerische Entscheidung im Sinne der Nachhaltigkeit betrachten: Diesen Leitgedanken verfolgen Manfred Röwekamp und Hans Stumpe seit der Gründung ihrer Tischlerei im Jahr 2002. Von Anfang an standen bei ihnen die Nutzung von ökologischen Materialien, eine energieeffiziente Produktion und Klimaschutz-Maßnahmen rund um den Betrieb im Fokus – von der Ökostrom-Nutzung und Verwendung von Recycling-Büromaterial über die FSC- und PEFC-Zertifizierung und das regelmäßige Engagement für ökologische Projekte in der Region bis hin zur CO2-Neutralität. Unter dem Stichwort der Corporate Social Responsibility – also der unternehmerischen Verantwortung für die Gesellschaft – hat die Tischlerei außerdem vor einigen Jahren ein Leitbild entwickelt, aus dem immer wieder Maßnahmen für wichtige Zukunftsthemen abgeleitet werden. Dazu gehören neben ökologischen Aspekten beispielsweise auch die Qualität in der Ausbildung und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für dieses Engagement zeichnete die Jury die Tischlerei Röwekamp & Stumpe mit dem ersten Platz beim Alfred-Jacobi-Preis in der Kategorie „Betriebe mit mehr als 10 Mitarbeitenden“ aus.
Auf Platz zwei landete die Möbelfabrik Knake aus Herford, die nicht nur seit über 20 Jahren auf eine klima- und umweltschonende Produktion setzt und seit einigen Monaten als eine der ersten Tischlereien bundesweit das RAL-Gütezeichen „Klimaneutrale Möbelherstellung“ tragen darf. Der Betrieb ist zudem als erste Tischlerei in Deutschland Anwender des Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Mit seinem Engagement möchte Tischlermeister Udo Knake seinen Teil dazu beitragen, dass Europa klimaneutral werden kann: „Ich will Vorreiter sein und hoffe, den ein oder anderen mitzunehmen.“ Den dritten Preis in der Kategorie „Betriebe ab zehn Mitarbeitenden“ erhielt die Anton Müther GmbH aus Haltern am See. Der Betrieb, der sich auf den Saunabau spezialisiert hat, nutzt Birkenholz aus dem UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau im Saarland. Anders als beispielsweise kanadische Tanne oder finnische Fichte hat das Holz aus dem Biosphärenreservat den Vorteil, dass es nicht nur ökologisch angebaut wird, sondern auch keine langen Wege bis zur Verarbeitung zurücklegen muss. Mit Rückepferden werden die Stämme bodenschonend aus dem Wald geholt.
Der Alfred-Jacobi-Preis
Über die Siegerbetriebe des diesjährigen Alfred-Jacobi-Preises entschied eine fünfköpfige Jury, bestehend aus Julia Kornek-Strack (Becher GmbH), Heico Cuwalsky (Adler Lacke), Markus Hinnüber (Vorstand Tischler NRW), Wolfgang Hoffmann (Vorstand Tischler NRW) und Dr. Johann Quatmann (Hauptgeschäftsführer Tischler NRW). Pro Kategorie wurden jeweils 3.000, 2.000 und 1.000 Euro an die drei Erstplatzierten vergeben.
Der Innovationspreis für das nordrhein-westfälische Tischlerhandwerk, der 2011 zum ersten Mal vergeben wurde, ist nach dem langjährigen Verbandsvorsitzen-den Alfred Jacobi benannt. Im Sommer 2010 ist er nach schwerer Krankheit überraschend verstorben. Auf Landes- und Bundesebene hat Alfred Jacobi bis zu seinem Tod entscheidende Weichen gestellt – dieses Engagement soll mit dem Preis besonders gewürdigt werden. Der Alfred-Jacobi-Preis wurde im Rahmen des Treffpunkt Tischler 2022, dem großen Branchentreff des nordrhein-westfälischen Tischlerhandwerks, am 15. September 2022 zum fünften Mal im Bochumer RuhrCongress verliehen.
Alfred-Jacobi-Preis 2022 – die Sieger
Kategorie „Betriebe bis neun Mitarbeitende“:
1. Platz: Tischlerei Beule, Brilon
2. Platz: Tischlerei Fuhrmann, Marienmünster
2. Platz: Schreinerei Hampel, Bonn
Kategorie „Betriebe ab zehn Mitarbeitende“:
1. Platz: Tischlerei Röwekamp & Stumpe, Telgte
2. Platz: Möbelfabrik Knake, Herford
3. Platz: Anton Müther GmbH, Haltern am See
Text und Foto: Fachverband des Tischlerhandwerks Nordrhein-Westfalen
Alfred-Jacobi-Preis 2022: Platz 2 für Tischlerei Fuhrmann aus Marienmünster für „Nachhaltigkeit und Umweltschutz“
Innovative Tischlereien punkten beim Thema „Nachhaltigkeit und Umweltschutz“
In diesem Jahr stand der Alfred-Jacobi-Preis unter dem Motto „Alle Zeichen auf Grün – Nachhaltigkeit und Umweltschutz“. Im Rahmen des „Treffpunktes Tischler“ in Bochum Mitte September wurde der Preis in zwei Kategorien verliehen: einmal für Betriebe bis neun Mitarbeitende und einmal für Betriebe ab zehn Mitarbeitende. Am meisten überzeugen konnten am Ende die Tischlerei Beule aus Brilon in der ersten und die Tischlerei Röwekamp & Stumpe aus Telgte in der zweiten Kategorie.
Überzeugende Wettbewerbsbeiträge
Durch die Verarbeitung des Rohstoffes Holz ist das Tischlerhandwerk von jeher ein naturverbundenes Handwerk. In Zeiten, in denen Klimaschutz, nachhaltiges Denken und ressourcenschonendes Handeln wie kaum ein anderes Thema die Menschen bewegt, möchten auch viele Betriebe in diesen Bereichen zusätzliche Zeichen setzen. Insgesamt hatten sich rund 20 Betriebe für den diesjährigen Innovationspreis beworben. „Wir haben von den Tischlereien sehr starke und überzeugende Beiträge erhalten“, sagt Dr. Johann Quatmann, Hauptgeschäfts-führer von Tischler NRW. „Das hat uns die Entscheidung in der Jury nicht leicht gemacht.“
Holz aus der Region
Vom „Einzelkämpfer“ zu einem heute vierköpfigen Team: Als Stefan Beule vor einigen Jahren den Schritt gewagt hat, seine Selbständigkeit auf neue Füße zu stellen und seinen Betrieb zu vergrößern, stand vor allem der Gedanke der Nachhaltigkeit im Vordergrund. Auf ihr fußt das gesamte Geschäftsmodell und die Ausrichtung des Betriebes. So ist es beispielsweise sein fest erklärtes Ziel, ausschließlich mit Holz aus der Region zu arbeiten – aufgeschnitten im eigenen mobilen Sägewerk. Außerdem möchte er Möbel so gestalten und bauen, dass sie möglichst langlebig – idealerweise generationenübergreifend – sind. Zur nachhaltigen, ökologischen Produktion gehören außerdem die Nutzung von Ökostrom, das Heizen mit Holzresten und die Veredelung mit umweltfreundlichen Wasserlacken und Wachsen. Darüber hinaus möchte der Betrieb als „Persönlichkeitsschmiede“ die Stärken und Talente im Team sowie das Gemeinschaftsgefühl fördern. Für diesen ganzheitlichen Ansatz in Sachen Nachhaltigkeit und die konsequente Ausrichtung des jungen Teams zeichnete die Jury die Tischlerei Beule aus Brilon mit dem ersten Preis in der Kategorie „Betriebe bis neun Mitarbeitende“ aus. Den zweiten Platz in dieser Kategorie teilen sich die Tischlerei Fuhrmann aus Marienmünster und die Schreinerei Hampel aus Bonn. In beiden Betrieben gehören die verschiedenen Aspekte der Nachhaltigkeit sowie umweltverträgliche Materialien und Produktionsweisen seit Jahrzehnten zum Arbeitsalltag.
Leitbild im Sinne der Nachhaltigkeit
Jede unternehmerische Entscheidung im Sinne der Nachhaltigkeit betrachten: Diesen Leitgedanken verfolgen Manfred Röwekamp und Hans Stumpe seit der Gründung ihrer Tischlerei im Jahr 2002. Von Anfang an standen bei ihnen die Nutzung von ökologischen Materialien, eine energieeffiziente Produktion und Klimaschutz-Maßnahmen rund um den Betrieb im Fokus – von der Ökostrom-Nutzung und Verwendung von Recycling-Büromaterial über die FSC- und PEFC-Zertifizierung und das regelmäßige Engagement für ökologische Projekte in der Region bis hin zur CO2-Neutralität. Unter dem Stichwort der Corporate Social Responsibility – also der unternehmerischen Verantwortung für die Gesellschaft – hat die Tischlerei außerdem vor einigen Jahren ein Leitbild entwickelt, aus dem immer wieder Maßnahmen für wichtige Zukunftsthemen abgeleitet werden. Dazu gehören neben ökologischen Aspekten beispielsweise auch die Qualität in der Ausbildung und das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Für dieses Engagement zeichnete die Jury die Tischlerei Röwekamp & Stumpe mit dem ersten Platz beim Alfred-Jacobi-Preis in der Kategorie „Betriebe mit mehr als 10 Mitarbeitenden“ aus.
Auf Platz zwei landete die Möbelfabrik Knake aus Herford, die nicht nur seit über 20 Jahren auf eine klima- und umweltschonende Produktion setzt und seit einigen Monaten als eine der ersten Tischlereien bundesweit das RAL-Gütezeichen „Klimaneutrale Möbelherstellung“ tragen darf. Der Betrieb ist zudem als erste Tischlerei in Deutschland Anwender des Deutschen Nachhaltigkeitskodex. Mit seinem Engagement möchte Tischlermeister Udo Knake seinen Teil dazu beitragen, dass Europa klimaneutral werden kann: „Ich will Vorreiter sein und hoffe, den ein oder anderen mitzunehmen.“ Den dritten Preis in der Kategorie „Betriebe ab zehn Mitarbeitenden“ erhielt die Anton Müther GmbH aus Haltern am See. Der Betrieb, der sich auf den Saunabau spezialisiert hat, nutzt Birkenholz aus dem UNESCO-Biosphärenreservat Bliesgau im Saarland. Anders als beispielsweise kanadische Tanne oder finnische Fichte hat das Holz aus dem Biosphärenreservat den Vorteil, dass es nicht nur ökologisch angebaut wird, sondern auch keine langen Wege bis zur Verarbeitung zurücklegen muss. Mit Rückepferden werden die Stämme bodenschonend aus dem Wald geholt.
Der Alfred-Jacobi-Preis
Über die Siegerbetriebe des diesjährigen Alfred-Jacobi-Preises entschied eine fünfköpfige Jury, bestehend aus Julia Kornek-Strack (Becher GmbH), Heico Cuwalsky (Adler Lacke), Markus Hinnüber (Vorstand Tischler NRW), Wolfgang Hoffmann (Vorstand Tischler NRW) und Dr. Johann Quatmann (Hauptgeschäftsführer Tischler NRW). Pro Kategorie wurden jeweils 3.000, 2.000 und 1.000 Euro an die drei Erstplatzierten vergeben.
Der Innovationspreis für das nordrhein-westfälische Tischlerhandwerk, der 2011 zum ersten Mal vergeben wurde, ist nach dem langjährigen Verbandsvorsitzen-den Alfred Jacobi benannt. Im Sommer 2010 ist er nach schwerer Krankheit überraschend verstorben. Auf Landes- und Bundesebene hat Alfred Jacobi bis zu seinem Tod entscheidende Weichen gestellt – dieses Engagement soll mit dem Preis besonders gewürdigt werden. Der Alfred-Jacobi-Preis wurde im Rahmen des Treffpunkt Tischler 2022, dem großen Branchentreff des nordrhein-westfälischen Tischlerhandwerks, am 15. September 2022 zum fünften Mal im Bochumer RuhrCongress verliehen.
Alfred-Jacobi-Preis 2022 – die Sieger
Kategorie „Betriebe bis neun Mitarbeitende“:
1. Platz: Tischlerei Beule, Brilon
2. Platz: Tischlerei Fuhrmann, Marienmünster
2. Platz: Schreinerei Hampel, Bonn
Kategorie „Betriebe ab zehn Mitarbeitende“:
1. Platz: Tischlerei Röwekamp & Stumpe, Telgte
2. Platz: Möbelfabrik Knake, Herford
3. Platz: Anton Müther GmbH, Haltern am See
Text und Foto: Fachverband des Tischlerhandwerks Nordrhein-Westfalen