Handwerker mit Profil:
S&Ü Hydraulik und Maschinenbau liefert hochkomplexe Anlagen von Europa bis nach Japan
Experten für Lösungen mit Pfiff
Löwendorf. Wo sonst eher Autos und Gartengeräte ihr Zuhause haben, beginnen oft echte Erfolgsgeschichten – wenn man an die Global Player wie Microsoft, Amazon, Google, Hewlett-Packard, Harley-Davidson oder Walt Disney denkt. Doch dieser amerikanische Traum mit dem berühmten Mythos „Garage“ ist auch im ostwestfälischen Handwerk zu finden. Genauer im kleinen Marienmünster-Löwendorf, wo der Maschinenbauer und heutige Geschäftsführer Thomas Scherer Anfang der 1990er Jahre die elterliche Garage zu einer Hobby-Werkstatt umbaute. Geniale Ideen, Lust am Tüfteln, Leidenschaft und viel Durchhaltevermögen machten aus dem Hobby in kurzer Zeit das vielbeachtete Unternehmen S&Ü Hydraulik und Maschinenbau GmbH und führten damit zu einer Erfolgsgeschichte, deren Spuren inzwischen weltweit zu finden sind.
Bekannt geworden ist das Familienunternehmen mit Sitz direkt in der scharfen Kurve zum Köterberg vor allem für seine großen Sägespaltautomaten, von denen allein in Europa mehr als 180 Anlagen im Einsatz sind. Das Credo von S&Ü lautet: „Wir machen aus Ihrer Idee eine Maschine“, und die 49 Angestellten arbeiten jeden Tag engagiert daran. Denn innovative und maßgeschneiderte Lösungen für besondere Bedürfnisse mit intelligenten Steuerungen und automatisierten Prozessen suchen viele Branchen.
Ob Planung, Konstruktion und Realisierung, S&Ü bietet alles aus einer Hand. Aufträge kommen inzwischen aus der Lebensmittel- oder Chemieindustrie, Robotertechnik, Möbelindustrie, Land- und Forstwirtschaft, Stahlindustrie oder aus der Hydraulik, und die Herausforderungen für komplexe große oder kleine Maschinen sind für das Unternehmen stets vielfältig. Aber auch Dienstleistungen wie Reparatur, Instandhaltung und Umbauten vor allem im regionalen Bereich gehören nach wie vor zu den typischen S&Ü-Aufgaben, die inzwischen in sechs Produktionsbereichen bewältigt werden.
Soziale Kompetenzen
Und der Kundenstamm wächst kontinuierlich: Nicht nur Kundinnen und Kunden aus ganz Europa lassen Produkte in Löwendorf fertigen, die Bestellungen kommen inzwischen aus den USA, Mexiko und selbst aus Japan. Der Erfolg der mittelständischen Handwerksfirma fußt seit 28 Jahren auf gutem Know-How, intensiver Teamarbeit und eine familiäre Atmosphäre, in der sich die Angestellten aufgehoben und wertgeschätzt fühlen.
Eine, für die diese Kompetenzen im Unternehmen sehr wichtig sind, ist Johanna Scherer. Die junge Frau, seit 2018 nach ihrem abgeschlossenen Studium (Bachelor im Fachbereich International Business) fest an der Seite ihres Vaters im Betrieb, begeistert und engagiert sich sehr für das Handwerk. „Wir stellen uns hier jeden Tag neuen Aufgaben, bewältigen große Projekte auch in kurzer Zeit, da wird es wirklich nicht langweilig“, erklärt Johanna Scherer.
Die Möglichkeiten, sich in den verschiedenen Projekten und Produktionsschritten im Bereich des Metallbaus oder in der Elektronik einzubringen, garantiere einen abwechslungsreichen und spannenden Arbeitsalltag, ist die Prokuristin überzeugt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – die meisten kommen aus den Kreisen Höxter und Lippe – sehen das offensichtlich genauso, denn viele von ihnen sind bereits seit Jahren oder gar Jahrzehnten in Löwendorf mit von der Partie.
Foto 1:
Eingeschworenes Team: Geschäftsführer Thomas Scherer (rechts) und seine Tochter Johanna leiten zusammen das vielbeachtete Familienunternehmen, welches aus einer individuellen Idee stets die beste Maschine entwickelt. Fotos: Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg/M. Schäfer
Foto 2:
Frauen im Metallhandwerk: „Hat kein Seltenheitswert mehr, denn auf Engagement und Können kommt es an“, wissen Sandra Lindhorst (hinten) und Mia Brakweh, beide begeistert von der vielfältigen Arbeit bei S&Ü Hydraulik und Maschinenbau GmbH.
Immer noch Auszubildende
Auch hat S&Ü Hydraulik und Maschinenbau bislang nicht so große Schwierigkeit gehabt, Auszubildende für den Betrieb zu finden. Sieben junge Menschen lernen zurzeit im Metallbau – sowie im Elektronikhandwerk, Fachrichtung Automatisierung- und Systemtechnik. „Da haben wir Glück gehabt“, weiß Johanna Scherer und ergänzt: “Das liegt auch daran, dass sich der Nachwuchs unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unsere Firma interessiert und oft bei uns hineinschnuppert.“
So wie die 14-jährige Mia Brakweh, die gerade ein Praktikum in der Löwendorfer Firma absolviert und nach wenigen Tagen schwärmt: „Das ist alles total vielseitig, und ich habe richtig Bock, hier ein Handwerk zu lernen.“ Kollegin Sandra Lindhorst hat Metallbauerin gelernt und ist zusätzlich nun auch für Lager und Versand zuständig. Nach wie vor von ihrer Arbeit begeistert, betont die 37-Jährige: „Keine Maschine ist wie die andere, man muss sich immer neu darauf einstellen, abwechslungsreicher geht es gar nicht.“
„Handwerk wird zu kleingeredet“
Dieser Enthusiasmus sei nicht selbstverständlich, und Johanna Scherer weiß, dass es die nächsten Jahre schwieriger werden könnte, geeignete Auszubildende und weitere Fachkräfte zu bekommen. Deshalb wirbt die junge Prokuristin auch auf Fachmessen, Ausbildungsbörsen und Schulhof-Aktionen um den Nachwuchs für das Handwerk, um die geplanten hochkomplexen Anlagen auch in Zukunft kompetent in die Praxis umsetzen zu können.
„Handwerkliche Berufe werden mir immer noch zu kleingeredet“, hat die 28-Jährige die Erfahrung gemacht, und sie spricht wahrscheinlich vielen Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Gewerken aus der Seele, wenn sie fordert, Schulen und Bildungseinrichtungen „sollten Berufe im Handwerk als mögliche und erfolgsversprechende Perspektive für junge Menschen verstärkt in den Blick zu nehmen“.
Da laufe einiges schief im Bildungssektor, und vor allem die weiterführenden Schulen seien immer noch oftmals auf Abitur und Studium ausgerichtet und lassen eine fundierte Ausbildung im Handwerk außer Acht. Eine Entwicklung, die auf Dauer fatal sei. „Denn wir brauchen immer Leute, die Lust aufs Handwerk haben, die lernen und etwas mit ihren eigenen Händen schaffen wollen“, betont Johanna Scherer und ergänzt: „Denn sonst sind wir bald in Deutschland nicht mehr zukunftsfähig.“
Praktikum ist die beste Vorbereitung
Und was erwarten Geschäftsführer Thomas Scherer und seine Tochter selbst von künftigen Fachkräften? „Wir suchen junge Leute, die richtig Lust aufs Handwerk haben, keine Eigenbrötler, sondern Menschen, die gern im Team arbeiten, anpacken können und auch pfiffig sind“, sagen die beiden übereinstimmend. Denn gute Ideen sind bei den zahlreichen komplexen Systemlösungen der Firma S&Ü immer gefragt. „Also einfach bei uns vorbeischauen, sich direkt vorstellen, mitmachen und sich so selbst einmal ein Bild von unserem Gewerbe machen“, so lautet die Anregung.
Text/Foto: Martina Schäfer im Auftrag der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg
Handwerker mit Profil:
S&Ü Hydraulik und Maschinenbau liefert hochkomplexe Anlagen von Europa bis nach Japan
Experten für Lösungen mit Pfiff
Löwendorf. Wo sonst eher Autos und Gartengeräte ihr Zuhause haben, beginnen oft echte Erfolgsgeschichten – wenn man an die Global Player wie Microsoft, Amazon, Google, Hewlett-Packard, Harley-Davidson oder Walt Disney denkt. Doch dieser amerikanische Traum mit dem berühmten Mythos „Garage“ ist auch im ostwestfälischen Handwerk zu finden. Genauer im kleinen Marienmünster-Löwendorf, wo der Maschinenbauer und heutige Geschäftsführer Thomas Scherer Anfang der 1990er Jahre die elterliche Garage zu einer Hobby-Werkstatt umbaute. Geniale Ideen, Lust am Tüfteln, Leidenschaft und viel Durchhaltevermögen machten aus dem Hobby in kurzer Zeit das vielbeachtete Unternehmen S&Ü Hydraulik und Maschinenbau GmbH und führten damit zu einer Erfolgsgeschichte, deren Spuren inzwischen weltweit zu finden sind.
Bekannt geworden ist das Familienunternehmen mit Sitz direkt in der scharfen Kurve zum Köterberg vor allem für seine großen Sägespaltautomaten, von denen allein in Europa mehr als 180 Anlagen im Einsatz sind. Das Credo von S&Ü lautet: „Wir machen aus Ihrer Idee eine Maschine“, und die 49 Angestellten arbeiten jeden Tag engagiert daran. Denn innovative und maßgeschneiderte Lösungen für besondere Bedürfnisse mit intelligenten Steuerungen und automatisierten Prozessen suchen viele Branchen.
Ob Planung, Konstruktion und Realisierung, S&Ü bietet alles aus einer Hand. Aufträge kommen inzwischen aus der Lebensmittel- oder Chemieindustrie, Robotertechnik, Möbelindustrie, Land- und Forstwirtschaft, Stahlindustrie oder aus der Hydraulik, und die Herausforderungen für komplexe große oder kleine Maschinen sind für das Unternehmen stets vielfältig. Aber auch Dienstleistungen wie Reparatur, Instandhaltung und Umbauten vor allem im regionalen Bereich gehören nach wie vor zu den typischen S&Ü-Aufgaben, die inzwischen in sechs Produktionsbereichen bewältigt werden.
Soziale Kompetenzen
Und der Kundenstamm wächst kontinuierlich: Nicht nur Kundinnen und Kunden aus ganz Europa lassen Produkte in Löwendorf fertigen, die Bestellungen kommen inzwischen aus den USA, Mexiko und selbst aus Japan. Der Erfolg der mittelständischen Handwerksfirma fußt seit 28 Jahren auf gutem Know-How, intensiver Teamarbeit und eine familiäre Atmosphäre, in der sich die Angestellten aufgehoben und wertgeschätzt fühlen.
Eine, für die diese Kompetenzen im Unternehmen sehr wichtig sind, ist Johanna Scherer. Die junge Frau, seit 2018 nach ihrem abgeschlossenen Studium (Bachelor im Fachbereich International Business) fest an der Seite ihres Vaters im Betrieb, begeistert und engagiert sich sehr für das Handwerk. „Wir stellen uns hier jeden Tag neuen Aufgaben, bewältigen große Projekte auch in kurzer Zeit, da wird es wirklich nicht langweilig“, erklärt Johanna Scherer.
Die Möglichkeiten, sich in den verschiedenen Projekten und Produktionsschritten im Bereich des Metallbaus oder in der Elektronik einzubringen, garantiere einen abwechslungsreichen und spannenden Arbeitsalltag, ist die Prokuristin überzeugt. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – die meisten kommen aus den Kreisen Höxter und Lippe – sehen das offensichtlich genauso, denn viele von ihnen sind bereits seit Jahren oder gar Jahrzehnten in Löwendorf mit von der Partie.
Foto 1:
Eingeschworenes Team: Geschäftsführer Thomas Scherer (rechts) und seine Tochter Johanna leiten zusammen das vielbeachtete Familienunternehmen, welches aus einer individuellen Idee stets die beste Maschine entwickelt. Fotos: Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg/M. Schäfer
Foto 2:
Frauen im Metallhandwerk: „Hat kein Seltenheitswert mehr, denn auf Engagement und Können kommt es an“, wissen Sandra Lindhorst (hinten) und Mia Brakweh, beide begeistert von der vielfältigen Arbeit bei S&Ü Hydraulik und Maschinenbau GmbH.
Immer noch Auszubildende
Auch hat S&Ü Hydraulik und Maschinenbau bislang nicht so große Schwierigkeit gehabt, Auszubildende für den Betrieb zu finden. Sieben junge Menschen lernen zurzeit im Metallbau – sowie im Elektronikhandwerk, Fachrichtung Automatisierung- und Systemtechnik. „Da haben wir Glück gehabt“, weiß Johanna Scherer und ergänzt: “Das liegt auch daran, dass sich der Nachwuchs unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unsere Firma interessiert und oft bei uns hineinschnuppert.“
So wie die 14-jährige Mia Brakweh, die gerade ein Praktikum in der Löwendorfer Firma absolviert und nach wenigen Tagen schwärmt: „Das ist alles total vielseitig, und ich habe richtig Bock, hier ein Handwerk zu lernen.“ Kollegin Sandra Lindhorst hat Metallbauerin gelernt und ist zusätzlich nun auch für Lager und Versand zuständig. Nach wie vor von ihrer Arbeit begeistert, betont die 37-Jährige: „Keine Maschine ist wie die andere, man muss sich immer neu darauf einstellen, abwechslungsreicher geht es gar nicht.“
„Handwerk wird zu kleingeredet“
Dieser Enthusiasmus sei nicht selbstverständlich, und Johanna Scherer weiß, dass es die nächsten Jahre schwieriger werden könnte, geeignete Auszubildende und weitere Fachkräfte zu bekommen. Deshalb wirbt die junge Prokuristin auch auf Fachmessen, Ausbildungsbörsen und Schulhof-Aktionen um den Nachwuchs für das Handwerk, um die geplanten hochkomplexen Anlagen auch in Zukunft kompetent in die Praxis umsetzen zu können.
„Handwerkliche Berufe werden mir immer noch zu kleingeredet“, hat die 28-Jährige die Erfahrung gemacht, und sie spricht wahrscheinlich vielen Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedenen Gewerken aus der Seele, wenn sie fordert, Schulen und Bildungseinrichtungen „sollten Berufe im Handwerk als mögliche und erfolgsversprechende Perspektive für junge Menschen verstärkt in den Blick zu nehmen“.
Da laufe einiges schief im Bildungssektor, und vor allem die weiterführenden Schulen seien immer noch oftmals auf Abitur und Studium ausgerichtet und lassen eine fundierte Ausbildung im Handwerk außer Acht. Eine Entwicklung, die auf Dauer fatal sei. „Denn wir brauchen immer Leute, die Lust aufs Handwerk haben, die lernen und etwas mit ihren eigenen Händen schaffen wollen“, betont Johanna Scherer und ergänzt: „Denn sonst sind wir bald in Deutschland nicht mehr zukunftsfähig.“
Praktikum ist die beste Vorbereitung
Und was erwarten Geschäftsführer Thomas Scherer und seine Tochter selbst von künftigen Fachkräften? „Wir suchen junge Leute, die richtig Lust aufs Handwerk haben, keine Eigenbrötler, sondern Menschen, die gern im Team arbeiten, anpacken können und auch pfiffig sind“, sagen die beiden übereinstimmend. Denn gute Ideen sind bei den zahlreichen komplexen Systemlösungen der Firma S&Ü immer gefragt. „Also einfach bei uns vorbeischauen, sich direkt vorstellen, mitmachen und sich so selbst einmal ein Bild von unserem Gewerbe machen“, so lautet die Anregung.
Text/Foto: Martina Schäfer im Auftrag der Kreishandwerkerschaft Höxter-Warburg