Bäcker-Innung

Fragen an Heiner Brandt, Obermeister der Bäcker-Innung2023-02-08T16:37:09+01:00

Fragen an Heiner Brandt, Obermeister der Bäcker-Innung

Was sind gute Voraussetzungen für den Beruf?
Vor allem steht der Spaß am Handwerk im Vordergrund. Außerdem sollte man ein bisschen rechnen können, flexibel und engagiert sein.

Sind junge Leute noch bereit, für den Job so früh aufzustehen?
Das ist natürlich ein Problem. Wir Bäcker haben ein hohes Ansehen, was unsere schönen Produkte angeht. Und ein sehr schlechtes, was die Arbeitszeiten betrifft. Was diese angeht, sind andere Berufe sicherlich attraktiver. Es gibt leider immer weniger Jugendliche, die diesen auch anstrengenden Beruf erlernen wollen. Aber: Wir sind auch mittags zu Hause, und unsere Arbeit ist erledigt. Das ist für die Familie auch nicht schlecht. Und: Wer nachts arbeitet, bekommt steuerfreie Nachtzuschläge.

Wie wichtig ist Regionalität bei Ihrer Arbeit?
Es wird immer wichtiger. Die Kundschaft legt zunehmend Wert auf gute, gesunde Lebensmittel, von denen sie weiß, wo diese herstammen und welche Inhaltsstoffe sie enthalten. Da besinnt man sich auf das Ursprüngliche, Traditionelle im Handwerk. Für uns ist das eine große Chance, unsere guten Produkte weiterzuentwickeln.

Gibt es Karriereaussichten?
Auf jeden Fall. Wenn man bereit ist, sich regelmäßig weiterzubilden – das müssen Bäckerinnen und Bäcker sowieso – und die Möglichkeit hat, sich zu spezialisieren. Dann ist nicht nur die Meisterin oder der Meister eine Option, sondern auch im mittleren Management lockt eine Vielzahl von Berufsbildern: Von der Betriebsberatung über Lebensmitteltechnologie bis hin zu den Ernährungswissenschaften, zum Beispiel als Brotsommelière/Brotsommelier, ist alles dabei. Und vor Kurzem hat ein neuer Studiengang mit dem Titel „Business Management mit Schwerpunkt Bäckereimanagement“ in Mannheim begonnen.

Das Interview führte: Martina Schäfer, freie Journalistin

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