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Diamantener Meisterbrief für Unternehmer aus Marienmünster

Am 85. Geburtstag

von Josef Köhne

Der Anfang von Paul Kromes beruflicher Laufbahn war von Herausforderungen geprägt. Der Bredenborner erlernte drei Berufe, bevor er sich selbstständig machte.

Marienmünster-Bredenborn. Zwei weitere Meisterbriefe werden ab sofort im Haus des Bredenborner Unternehmers Paul Krome die Wände zieren. Der erste ist ein goldener, der zweite sogar ein diamantener. Überreicht wurden sie ihm an seinem 85. Geburtstag von Innungsobermeister der Handwerkskammer OWL, Berthold Atteln.

Eine aus dem Handwerk bekannte Ehrung ist der goldene Meisterbrief. Überreicht wird er Handwerkern 50 Jahre nach dem Ablegen der Meisterprüfung. Während der „Goldene“ schon recht selten vergeben wird, ist der „Diamantene“, der nach 60 Jahren verliehen wird, eine Rarität. Denn in der Regel haben die damit ausgezeichneten Personen das 80. Lebensjahr bereits um einige Jahre überschritten.

Das gilt auch für Paul Krome, der sich seine beiden Meistertitel hart erarbeitete. Wenige Tage nach seinem 15. Geburtstag schickte ihn der Vater nach Bad Driburg in die Lehre. Der junge Paul kam dort an und lebte fortan praktisch im Ersatzteilelager.

Waschen musste er sich unter einem Wasserhahn, aus dem bräunlich gefärbtes Wasser floss und sein „Nachtlager“ befand sich zwischen den Werkzeugen. Gearbeitet wurde von Montagmorgen bis Samstagabend. Sonntags war die Frühmesse angesagt, zwei Stunden später das Hochamt. Nach Hause durfte er nur an jedem zweiten Sonntag und das Essen bestand zum größten Teil aus Bratkartoffeln und geriebenem Käse. Das vom Vater monatlich zu zahlende Lehrgeld betrug zwischen 10 und 30 Mark.

Vor seinem kunstvollen Meisterstück im Klempnerhandwerk nahm Paul Krome (3.v.r.) die Auszeichnung der Handwerkskammer entgegen. Sohn Peter (v. l.) mit Gattin Susanne Krome, Tochter Claudia sowie Lebensgefährtin Marita Hillebrand und Berthold Atteln gehören zu den Gratulanten. | © Josef Köhne

Krome erlernte drei Berufe

Während dieser Zeit erlernte Paul Krome drei Berufe: zunächst den des Elektrikers, danach den des Klempners und den des Gas- und Wasserinstallateurs. Wenn Paul Krome auf diese Lehrjahre angesprochen wird, fällt ihm immer wieder eine Begebenheit ein, die aus heutiger Sicht unvorstellbar erscheint. In Reelsen hatte jemand seiner Frau zu Weihnachten ein neues Badezimmer geschenkt.

Eingebaut werden musste es am Heiligen Abend. Die Arbeiten dauerten bis Mitternacht und der 17-jährige „Stift“ sollte zusehen, wie er nach Hause kam. Als die Tränen flossen, wurde er dann doch bis an den Ortseingang gefahren und am Bornteich ausgesetzt.

Als Paul schließlich nach Mitternacht an der Haustür die Drehklingel betätigte, öffnete sein Vater und fragte, wo er so spät noch gewesen sei. „Als ich ihm sagte, dass ich von der Arbeit komme, hat er mir nicht geglaubt und mir eine schallende Ohrfeige gegeben“, erinnert sich Krome an ein Erlebnis, das ihn offensichtlich auch 68 Jahre später noch schmerzt. Die Wogen glätteten sich damals wieder, als ein Anruf in Bad Driburg die Aussage des Jungen bestätigte. „Die Stimmung war aber im Eimer“, sagt er mit gequältem Lächeln.

Beruflich konnten diese Erfahrungen den jungen Paul Krome aber nicht aufhalten. 1963 besuchte er von Februar bis Juli die Meisterschule für Klempner in Stuttgart. Die Meisterprüfung bestand er im August desselben Jahres. Die Meisterschule für das Gas- und Wasserinstallationshandwerk besuchte Krome ebenfalls in Stuttgart in der Zeit von September 1963 bis Februar 1964 und bestand im Anschluss die theoretische Prüfung mit den geforderten Handproben.

Kaum Zeit fürs Wochenende

Da der Vater als allein arbeitender Handwerker jedoch dringend einen Helfer benötigte, kam Paul Krome zurück nach Bredenborn. Den für die Meisterprüfung erforderlichen Meisterbau durfte er später in Höxter unter der Aufsicht des dort ansässigen „Schaumeisters“ Heiner Struck anlegen. Die Abnahme erfolgte durch einen aus Stuttgart angereisten Prüfer im November 1969. In den Folgejahren baute Paul Krome den Handwerksbetrieb „Krome – Klempnerei – Sanitär – Badausstattung – Heizung“ auf, in dem zu seiner aktiven Zeit bereits 10 Handwerker einen Arbeitsplatz fanden und zahlreiche junge Menschen eine qualifizierte Ausbildung absolvierten.

„Gearbeitet haben wir bis Samstagmittag“, sagt Krome, wenn er auf die „Lebensleistungskurve“ angesprochen wird. „Die Büroarbeit habe ich immer sonntags mit meiner vor 10 Jahren verstorbenen Frau Annemarie gemacht.“ Ihr ist Krome auch heute noch „von ganzem Herzen dankbar.“ Stolz ist er auf seinen Sohn Peter, der den Betrieb erfolgreich weiterführte und der mit Sven Wandschneider einen ausgezeichneten Kompagnon gewinnen konnte.

Die Vollendung seines 85. Lebensjahres feierte Krome mit seiner Lebensgefährtin Marita Hillebrand, mit seiner Familie und den verbliebenen Freunden aus der „guten alten Zeit.“ In dieser Zeit war er im Vorstand der Innung, Oberst der Schützen sowie Mitglied im Handwerkerverein, außerdem im Angelsportverein, im Kegelverein und bei den Seniorensportlern. Als Ehrenoberst der Altschützen genießt der „Altmeister“ auch heute noch ein hohes Ansehen. Wünschen tut sich Krome an seinem dreifachen Ehrentag nur eines: „Gesund bleiben.“

Diamantener Meisterbrief für Unternehmer aus Marienmünster

Am 85. Geburtstag

von Josef Köhne

Der Anfang von Paul Kromes beruflicher Laufbahn war von Herausforderungen geprägt. Der Bredenborner erlernte drei Berufe, bevor er sich selbstständig machte.

Marienmünster-Bredenborn. Zwei weitere Meisterbriefe werden ab sofort im Haus des Bredenborner Unternehmers Paul Krome die Wände zieren. Der erste ist ein goldener, der zweite sogar ein diamantener. Überreicht wurden sie ihm an seinem 85. Geburtstag von Innungsobermeister der Handwerkskammer OWL, Berthold Atteln.

Eine aus dem Handwerk bekannte Ehrung ist der goldene Meisterbrief. Überreicht wird er Handwerkern 50 Jahre nach dem Ablegen der Meisterprüfung. Während der „Goldene“ schon recht selten vergeben wird, ist der „Diamantene“, der nach 60 Jahren verliehen wird, eine Rarität. Denn in der Regel haben die damit ausgezeichneten Personen das 80. Lebensjahr bereits um einige Jahre überschritten.

Das gilt auch für Paul Krome, der sich seine beiden Meistertitel hart erarbeitete. Wenige Tage nach seinem 15. Geburtstag schickte ihn der Vater nach Bad Driburg in die Lehre. Der junge Paul kam dort an und lebte fortan praktisch im Ersatzteilelager.

Waschen musste er sich unter einem Wasserhahn, aus dem bräunlich gefärbtes Wasser floss und sein „Nachtlager“ befand sich zwischen den Werkzeugen. Gearbeitet wurde von Montagmorgen bis Samstagabend. Sonntags war die Frühmesse angesagt, zwei Stunden später das Hochamt. Nach Hause durfte er nur an jedem zweiten Sonntag und das Essen bestand zum größten Teil aus Bratkartoffeln und geriebenem Käse. Das vom Vater monatlich zu zahlende Lehrgeld betrug zwischen 10 und 30 Mark.

Vor seinem kunstvollen Meisterstück im Klempnerhandwerk nahm Paul Krome (3.v.r.) die Auszeichnung der Handwerkskammer entgegen. Sohn Peter (v. l.) mit Gattin Susanne Krome, Tochter Claudia sowie Lebensgefährtin Marita Hillebrand und Berthold Atteln gehören zu den Gratulanten. | © Josef Köhne

Krome erlernte drei Berufe

Während dieser Zeit erlernte Paul Krome drei Berufe: zunächst den des Elektrikers, danach den des Klempners und den des Gas- und Wasserinstallateurs. Wenn Paul Krome auf diese Lehrjahre angesprochen wird, fällt ihm immer wieder eine Begebenheit ein, die aus heutiger Sicht unvorstellbar erscheint. In Reelsen hatte jemand seiner Frau zu Weihnachten ein neues Badezimmer geschenkt.

Eingebaut werden musste es am Heiligen Abend. Die Arbeiten dauerten bis Mitternacht und der 17-jährige „Stift“ sollte zusehen, wie er nach Hause kam. Als die Tränen flossen, wurde er dann doch bis an den Ortseingang gefahren und am Bornteich ausgesetzt.

Als Paul schließlich nach Mitternacht an der Haustür die Drehklingel betätigte, öffnete sein Vater und fragte, wo er so spät noch gewesen sei. „Als ich ihm sagte, dass ich von der Arbeit komme, hat er mir nicht geglaubt und mir eine schallende Ohrfeige gegeben“, erinnert sich Krome an ein Erlebnis, das ihn offensichtlich auch 68 Jahre später noch schmerzt. Die Wogen glätteten sich damals wieder, als ein Anruf in Bad Driburg die Aussage des Jungen bestätigte. „Die Stimmung war aber im Eimer“, sagt er mit gequältem Lächeln.

Beruflich konnten diese Erfahrungen den jungen Paul Krome aber nicht aufhalten. 1963 besuchte er von Februar bis Juli die Meisterschule für Klempner in Stuttgart. Die Meisterprüfung bestand er im August desselben Jahres. Die Meisterschule für das Gas- und Wasserinstallationshandwerk besuchte Krome ebenfalls in Stuttgart in der Zeit von September 1963 bis Februar 1964 und bestand im Anschluss die theoretische Prüfung mit den geforderten Handproben.

Kaum Zeit fürs Wochenende

Da der Vater als allein arbeitender Handwerker jedoch dringend einen Helfer benötigte, kam Paul Krome zurück nach Bredenborn. Den für die Meisterprüfung erforderlichen Meisterbau durfte er später in Höxter unter der Aufsicht des dort ansässigen „Schaumeisters“ Heiner Struck anlegen. Die Abnahme erfolgte durch einen aus Stuttgart angereisten Prüfer im November 1969. In den Folgejahren baute Paul Krome den Handwerksbetrieb „Krome – Klempnerei – Sanitär – Badausstattung – Heizung“ auf, in dem zu seiner aktiven Zeit bereits 10 Handwerker einen Arbeitsplatz fanden und zahlreiche junge Menschen eine qualifizierte Ausbildung absolvierten.

„Gearbeitet haben wir bis Samstagmittag“, sagt Krome, wenn er auf die „Lebensleistungskurve“ angesprochen wird. „Die Büroarbeit habe ich immer sonntags mit meiner vor 10 Jahren verstorbenen Frau Annemarie gemacht.“ Ihr ist Krome auch heute noch „von ganzem Herzen dankbar.“ Stolz ist er auf seinen Sohn Peter, der den Betrieb erfolgreich weiterführte und der mit Sven Wandschneider einen ausgezeichneten Kompagnon gewinnen konnte.

Die Vollendung seines 85. Lebensjahres feierte Krome mit seiner Lebensgefährtin Marita Hillebrand, mit seiner Familie und den verbliebenen Freunden aus der „guten alten Zeit.“ In dieser Zeit war er im Vorstand der Innung, Oberst der Schützen sowie Mitglied im Handwerkerverein, außerdem im Angelsportverein, im Kegelverein und bei den Seniorensportlern. Als Ehrenoberst der Altschützen genießt der „Altmeister“ auch heute noch ein hohes Ansehen. Wünschen tut sich Krome an seinem dreifachen Ehrentag nur eines: „Gesund bleiben.“

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